Sicherungsposten, kurz SIPO abgekürzt, kommen zum Einsatz, um Personen bei gefährlichen Arbeitsabläufen oder in gefährlichem Umfeld zu schützen. Sie sind für Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz zuständig und müssen zahlreiche fachliche Voraussetzungen mitbringen.

Von Arbeiten in Behältern oder Heißarbeiten wie Schweißen über den Umgang mit gefährlichen Substanzen oder schweren Maschinen bis hin zu Montageverfahren in großen Höhen oder an Bahngleisen: Die Einsatzfelder für Sicherungsposten sind vielfältig. Als Anlagenbetreiber ist man verpflichtet, professionelle, fachlich geeignete Leute als Sicherungsposten einzusetzen. 

Unser Sicherheitsdienst steht ihnen dabei mit erfahrenem Personal für SIPO-Einsätze aller Art bundesweit zur Seite. 

 

Baustellenbewachung

Warum muss man Sicherungsposten (SIPO) einsetzen?

Es gibt vor allem zwei Gründe, warum professionelle Sicherungsposten in Industriebetrieben, Handwerksfirmen, auf Baustellen oder in anderen Bereichen eingesetzt werden müssen: gesetzliche Vorschriften und ein Interesse des Anlagenbetreibers an sicheren Arbeitsabläufen und der Unversehrtheit seiner Mitarbeiter. 

Vorschriften, die zum Aufstellen von Sicherungsposten bei diversen Arbeitsabläufen verpflichten, kommen beispielsweise von den Berufsgenossenschaften. Auch die verschiedenen Versicherungen, allen voran die betriebliche Haftpflichtversicherung eines Anlagenbetreibers, schreiben den Einsatz von Sicherheitskräften als SIPO oft vor. Hinzu kommt die gesetzlich vorgegebene Fürsorgepflicht, die man als Arbeitgeber gegenüber seinen Mitarbeitern hat. Sie ist in § 618 des Bürgerlichen Gesetzbuches geregelt und besagt, dass ein Arbeitgeber vermeidbare Schäden zu verhindern hat und die Unversehrtheit seiner Mitarbeiter auf dem Betriebsgelände und bei betrieblichen Arbeiten schützen muss.  

Eine wichtige Vorschrift ist übrigens auch die DGUV Regel 113-004: Diese legt fest, dass nur Personen als Sicherungsposten arbeiten dürfen, die körperlich und geistig geeignet sind. Körperliche Fitness bedeutet in diesem Zusammenhang, dass derjenige beispielsweise in der Lage sein muss, eine bewusstlose Person innerhalb kürzester Zeit aus einem engen Behälter zu bergen. 

 

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Wo werden Sicherungsposten eingesetzt?

In vielen Bereichen werden Tätigkeiten durchgeführt, die die Arbeiter einem besonderen Risiko aussetzen. Die Risiken sind sehr unterschiedlich: Von Sauerstoffverlust beim Arbeiten in engen Behältern über Brandgefahren beim Schweißen oder anfahrende Züge bei Gleisarbeiten bis hin zu herab fallenden Teilen bei Kranarbeiten oder Quetschungen bei der Arbeit mit schwerem Gerät oder an komplexen Maschinen reicht die Bandbreite an Gefahren für Leib und Leben der Betroffenen. Die professionellen Sicherungsposten sind im Einsatz, um genau solche Dinge zu verhindern.

In all diesen Bereichen werden professionelle SIPO benötigt:


Industriebetriebe
Werksgelände
Produktionsstätten
Werften
Baustellen
Lagerstätten
Kraftwerke
Raffinerien
Gleisbettarbeiten

Was sind die Aufgaben eines SIPO?

Sicherungsposten mag auf den ersten Blick ein einfacher Job sein: andere bei der Arbeit beobachten und einfach dabeistehen. Doch die Verantwortung, die ein Security-Beauftragter als Sicherungsposten hat, ist enorm: Er muss das gesamte Umfeld im Blick behalten, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen und die Arbeiter zu warnen. Er muss genau über die Vorschriften zur Arbeitssicherheit im betreffenden Bereich Bescheid wissen – und darauf achten, dass diese lückenlos eingehalten werden. Dazu zählt auch die Überprüfung der für die geplanten Arbeiten notwendigen Materialien und Werkzeuge auf Funktionstüchtigkeit und Eignung. 

 

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Ein SIPO muss auch bei schwer überschaubaren Arbeitsprozessen stets den Überblick behalten, um sofort eingreifen zu können, wenn an irgendeiner Stelle etwas schief zu laufen droht.

Und falls doch einmal ein Unfall passiert, muss ein SIPO helfend unterstützen können. Daher sollte er mindestens eine Ausbildung als Ersthelfer haben. 

 

Die wichtigsten Aufgaben eines Sicherungspostens umfassen:

  • Umfeld beobachten, Gefahren erkennen
  • Gefahren wie z. B. Brandlasten beseitigen
  • Check der Arbeitsmaterialien und Werkzeuge 
  • Eingreifen bei Fehlverhalten 
  • Auslösen von Alarmen 
  • Erste Hilfe in Notfällen

Mannlochwachen: Sicherungsposten bei Arbeiten in Behältern

Unverzichtbar sind SIPO, wenn es um Arbeitsvorgänge in engen Räumen geht. Speziell das Arbeiten in allen Arten von Behältern – von Tanks über Silos bis hin zu engen Gruben – muss fachgerecht durch Sicherungsposten abgesichert werden. Die Sicherungsposten in diesem Einsatzfeld werden als Mannlochwachen bezeichnet.

Das Arbeiten in Behältern und engen Räumen bringt nämlich ganz eigene Sicherheitsrisiken mit sich. Denn die Arbeiter sind in diesen Momenten nur sehr schwer erreichbar, was Rettungsarbeiten deutlich erschwert. Daher ist es wichtig, durch SIPO dafür zu sorgen, dass den Mitarbeitern während des Befahrens von Behältern nichts passiert. 

Häufig geht es bei diesen Arbeitseinsätzen um Reinigungsarbeiten: Silos müssen von innen gesäubert, Tanks gereinigt und von Rückständen befreit werden. Auf Werften müssen oft Löt- und Schweißarbeiten in beengten Räumen durchgeführt werden. Eine große Gefahr in diesem Zusammenhang ist das Ansammeln von Substanzen in der Atemluft im Behälter, die gesundheitsschädlich oder brennbar sind. In vielen Reinigungsmitteln sind beispielsweise Substanzen enthalten, die in hoher Konzentration zu Gesundheitsschäden bis hin zur Bewusstlosigkeit führen können – oder die beim kleinsten Funken explosionsartig abbrennen könnten. 

 

Baustellenschutz

 

In Behältern herrscht häufig eine mangelhafte Belüftung, so dass sich derartige Substanzen, die natürlich auch von den Rückständen der Behälterinhalte stammen können, oft in gefährlich hohen Dosen ansammeln. Daher muss der Sicherungsposten bei Mannlochwachen ein besonderes Augenmerk auf die Luftqualität legen. Und er muss regelmäßig die Arbeiter im Behälter ansprechen, um schnellstmöglich festzustellen, falls jemand bewusstlos geworden ist. Die Pflicht zur ständigen Verbindung des Sicherungspostens zu den im Behälter Tätigen ist sogar in der DGUV Regel 113-004 festgelegt.

Die Aufgabe eines Sicherungspostens als Mannlochwache beim Befahren von Behältern umfasst zudem auch die Hilfe für die Arbeiter beim An- und Ablegen der jeweiligen persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Neben speziellen Anzügen umfasst die PSA für solche Arbeitseinsätze oftmals auch Atemschutz oder Absturzschutz-Vorrichtungen. In diesen Fällen muss ein als SIPO eingeteilter Sicherheitsmitarbeiter zahlreiche Details prüfen – wie beispielsweise die Funktionsfähigkeit von Atemschutzmasken und den richtigen Sitz von Gurten, Haken und Verschlüssen. Er muss zudem in der Lage sein, das Equipment fachmännisch zu bedienen, das für das sichere Ein- und Ausfahren der Arbeiter in den Behälter notwendig ist.

Lebensrettender Job: Sicherungsposten bei Gleisarbeiten

Ein häufiges Einsatzgebiet für SIPOs sind alle Arten von Gleisbettarbeiten. Denn am riesigen Schienennetz der Bahn muss ständig irgendwo etwas ergänzt, umgebaut oder repariert werden. Die Teams aus Gleisarbeitern sind dabei so auf ihren Mechaniker-Job fokussiert, dass sie nicht wahrnehmen würden, wenn sich plötzlich ein Zug nähert – mit potenziell verheerenden Folgen. Deshalb werden bei solchen Arbeiten immer Sicherungsposten aufgestellt. 

 

Baustellenbewachung

 

Diese sind dafür verantwortlich, sich mit dem zuständigen Stellwerk abzustimmen, so dass eigentlich gar keine Züge während der Arbeiten an den entsprechenden Stellen fahren dürfen. Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen, weil man ja nicht für jede Reparatur am Gleis den kompletten Zugverkehr auf den ohnehin immer weniger werdenden Strecken unterbrechen kann. Daher bekommen die SIPO genaue Informationen zu passierenden Zügen – und sind dafür verantwortlich, die Arbeitsteams in den betreffenden Momenten rechtzeitig vom Gleis zu holen. Zudem ist es ihre Aufgabe, gewissermaßen als Ausguck die Gleise ständig im Blick zu behalten – für den Fall, dass beispielsweise ein Zugführer doch einmal ein Haltesignal übersehen hat. In solchen Fällen geht es um Sekunden, um Tote und Verletzte zu verhindern.

Als Sicherungsposten bei Gleisbettarbeiten ist man zudem dafür zuständig, Warngeräte und andere Sicherheitstechnik zu bedienen. Das umfasst das Aufstellen von Warnschildern an der Strecke, die auf die Bauarbeiten an den Gleisen hinweisen, ebenso wie das Bedienen von Alarmsystemen, um die Arbeiter durch akustische Signale auf einen herannahenden Zug oder eine andere unmittelbare Gefahr hinzuweisen.

Brandwache im Rahmen der SIPOs

Sicherungsposten werden häufig im Zusammenhang mit feuergefährlichen Arbeiten beauftragt. In diesen Fällen umfasst die Aufgabe zur Sicherstellung der Arbeitssicherheit durch SIPO gleichzeitig auch den Brandschutz. Das bedeutet, dass die eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter nicht nur die Voraussetzungen für die Sicherungsposten erfüllen müssen. Sie müssen zudem auch ausgebildete Brandschutzhelfer sein. 

Denn nur im Rahmen der Weiterbildung zum zertifizierten Brandschutzhelfer bekommt man sämtliche Kompetenzen an die Hand, um Feuergefahren professionell einzudämmen und im Brandfall richtig zu reagieren. Ein Sicherungsposten, der als Brandwache eingeteilt ist, hat auch die Aufgabe, vor Beginn der feuergefährlichen Heißarbeiten die Funktionstüchtigkeit der Brandlöschgeräte und ähnlicher Sicherheitstechnik zu überprüfen. 

Mit welchen Sicherheitsleistungen lassen sich SIPO verbinden?

Sicherungsposten sind Teilaufgaben diverser Security-Leistungsfelder. Dazu gehören unter anderem der Objektschutz, die Baustellenbewachung, die Firmenbewachung und der Werkschutz. Auch als Teil des Brandschutzes in Bereichen, in denen viel mit feuergefährlichen Verfahren gearbeitet wird, sind Sicherungsposten wichtig. Sogar im Zusammenhang mit der Zugbewachung kann man zu SIPO greifen – nämlich, wenn es um die Absicherung von Arbeiten im Gleisbett geht.

 

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Wer übernimmt die Sicherungsposten (SIPO)?

Als Sicherungsposten werden erfahrene Mitarbeiter mit entsprechender Ausbildung eingesetzt. Häufig haben die Anlagenbetreiber solche Leute nicht in der eigenen Belegschaft verfügbar und greifen daher auf Sicherheitsfirmen wie Aquila Security zurück: Wir stellen deutschlandweit zuverlässige Sicherungsposten für alle Einsatzfelder zur Verfügung, bei kurzfristigem Bedarf auch binnen weniger Stunden.

Die notwendigen Voraussetzungen, um als SIPO-Fachkraft arbeiten zu dürfen, sind neben der bestandenen Sachkundeprüfung nach § 34a GewO auch genaueste Fachkenntnisse zur Arbeitssicherheit und zum Arbeitsschutz. 

Die besondere Herausforderung bei der Arbeit als SIPO ist es, jederzeit absolute Aufmerksamkeit an den Tag zu legen. Man darf sich weder von Gesprächen noch strömendem Regen, lauten Montagegeräuschen, dem klingelnden Handy oder ähnlichen Dingen ablenken lassen. Die Wachsamkeit des Sicherungspostens ist schließlich sein wichtigstes Merkmal: Er muss Gefahren frühestmöglich erkennen, in Sekundenschnelle richtig einordnen – und entsprechende Maßnahmen einleiten. 

Außerdem muss ein als Sicherungsposten eingesetzter Mitarbeiter sehr durchsetzungsfähig sein. Denn es gehört zu seinem Job, im Rahmen der Unfallverhütung die Beteiligten vor Ort auf eventuelles Fehlverhalten hinzuweisen und sie zum richtigen Verhalten zu bewegen. Nimmt beispielsweise ein Arbeiter bei Reinigungsarbeiten in einem Behälter seine Atemmaske ab, weil sie ihm unbequem wird, dann muss der SIPO diesen Verstoß nicht nur sofort erkennen – sondern auch in der Lage sein, den Betreffenden dazu zu bringen, die Atemmaske direkt wieder aufzusetzen. Dafür ist ein souveränes, entschlossenes Auftreten nötig. Mit anderen Worten: Ein Sicherungsposten bittet nicht um ein bestimmtes Verhalten, sondern er weist es an. 

Bei Aquila Security bekommen Sie jederzeit erfahrene Sicherheitskräfte für den Einsatz als Sicherungsposten (SIPO) in allen Branchen und Einsatzfeldern. Auch Spezialfelder wie Brandwachen und Mannlochwachen deckt unser Sicherheitsdienst bundesweit in zertifizierter Security-Qualität ab.