Bei Schweißarbeiten und anderen sogenannten Heißarbeiten müssen Brandwachen zur Absicherung aufgestellt werden. Damit soll Brandausbrüchen bei derartigen „brandgefährlichen“ Arbeiten vorgebeugt bzw. für schnelle, fachgerechte Brandbekämpfung im Brandfall gesorgt werden. Wir geben umfassende Infos zu diesem Einsatzgebiet – und Tipps für den richtigen Einsatz der Brandwachen beim Schweißen.

Brandwache beim schweißen
Brandwache auf Baustellen

Warum braucht man Brandwachen bei Schweißarbeiten?

Dass es beim Schweißen und ähnlichen feuergefährlichen Arbeiten erhöhte Brandgefahren gibt, leuchtet ein. Fahrlässig handelt daher jeder, der solche Arbeiten nicht mit Brandwachen absichern lässt.

Doch falls der gesunde Menschenverstand als Grund für den Einsatz der Brandposten beim Schweißen nicht ausreicht, kann man auch Vorschriften wie beispielsweise „BGV D1 – Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren“ konsultieren. BGV ist die Abkürzung für Berufsgenossenschaftliche Vorschriften. Sie werden oft auch als Unfallverhütungsvorschriften bezeichnet. 

In solchen Vorschriften ist klar festgehalten, dass die Unternehmer oder Baustellenverantwortlichen, in deren Zuständigkeit die Schweißarbeiten stattfinden, für den Schutz der Personen vor Ort sowie für die Beseitigung von Brand- und Explosionsgefahren vor Beginn der Arbeiten verantwortlich sind. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, reicht es nicht aus, die Schweißer anzuweisen, gefälligst ihren Arbeitsbereich sauber zu halten. Wenn doch etwas passiert, ist nämlich der Unternehmer haftbar. 

 

Und dass etwas passieren kann, diese Gefahren sind beim Schweißen extrem hoch. Brände oder sogar Explosionen sind bei Schweißvorgängen nämlich oft die Folge des Einsatzes offener Flammen, dem Austreten heißer Gase, unbeabsichtigter Wärmeleitung, Funkenflüge oder Lichtbögen. Auch glühende Metallteile oder Schlacke-Teilchen können im Handumdrehen ein Feuer auslösen.

Und selbst nach dem Ende der Schweißarbeiten ist man im Hinblick auf Brandausbrüche noch nicht „aus dem Schneider“. Denn es droht an diesen Stellen die Gefahr verzögerter Brandausbrüche – zum Beispiel, weil ein entkommener Schweißfunke im Verborgenen einen Schwelbrand ausgelöst hat. 

Es ist daher essentiell, Schweißarbeiten durch professionelle Brandwachen begleiten zu lassen. Und deren Aufgabe beginnt schon vor dem Start der Schweißbrenner.

Wo werden Brandwachen bei Schweißarbeiten eingesetzt?

Brandwachen zur Absicherung von Schweißarbeiten sind in allen Industriebranchen sowie auf Baustellen aller Art nötig. Selbst im Veranstaltungsschutz werden sie benötigt – wenn beispielsweise beim Bühnenbau geschweißt werden muss. Kurzum: Überall dort, wo mittels Schweißverfahren Metallbauteile miteinander verbunden werden, sind auch Brandposten zur Absicherung nötig.

Brandwachen-zur-Absicherung
Brandwachen zur Absicherung

Wie ist der Ablauf bei den Brandwachen für Schweißarbeiten?

Brandwachen bei Schweißarbeiten bestehen nicht nur im Aufstellen eines Brandpostens während des Schweißens. Ihr Einsatzfeld beginnt weit vor und endet weit nach dem eigentlichen Schweißprozess. 

Brandwachen bei Heißarbeiten haben drei Phasen:

  1. Vorbereitung
  2. Hauptphase
  3. Nachbereitung

Vorbereitung der Brandwachen bei Schweißarbeiten

Im Vorfeld der Schweißarbeiten geht es darum, den Arbeitsbereich bzw. dessen unmittelbares Umfeld bestmöglich gegen Brandgefahren abzusichern. Dabei liegt der Fokus vor allem auf zwei Dingen: dem Beseitigen von Brandlasten und dem Verfügbarmachen funktionierender Brandbekämpfungsmittel wie Feuerlöscher. 

Im ersten Schritt, dem Beseitigen von Brandlasten, nehmen die Fachkräfte bei Brandwachen für Schweißarbeiten das betroffene Areal ins Visier und stellen fest, an welchen Stellen erhöhte Brandgefahren drohen. Das kann z. B. durch das Vorhandensein leicht entzündlicher Baustoffe der Fall sein. Manche dieser Brandlasten können einfach beseitigt werden. Andere, die fest am Gebäude installiert sind oder zu schwer zum schnellen Beiseiteräumen sind, muss man fachgerecht absichern.

Die erfolgt z. B. durch das Abdecken mit nicht brennbaren Planen und ähnlichen Materialien. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Vorbereitung durch Fachkräfte durchgeführt wird. Denn Laien fehlt oft das notwendige Wissen, um Brandlasten zuverlässig zu identifizieren und fachgerecht zu beseitigen.

Im zweiten Schritt checkt man bei der Vorbereitung der Brandwachen für Schweißarbeiten die verfügbaren Systeme für die Brandbekämpfung – also beispielsweise Löschmittel oder Handfeuerlöscher.

Denn diese müssen zum einen in direkter Nähe sein und zum anderen einwandfrei funktionieren. Schließlich lässt sich auch bei bestmöglicher Beseitigung von Brandlasten im Arbeitsbereich nicht hundertprozentig sicherstellen, dass kein Feuer bei den Schweißarbeiten ausbricht. Genau deshalb bedarf es funktionierender Methoden für die schnelle Brandbekämpfung. Natürlich versteht sich von selbst, dass ausgebildete Brandschutzhelfer sich beim fachkundigen Einsatz dieser Brandbekämpfungsmittel auskennen.

Brandwachen-bei-Schweissarbeiten
Brandwachen bei Schweißarbeiten

Hauptphase der Brandwachen beim Schweißen

Sind alle Brandlasten bestmöglich beseitigt und die Löschmittel bereitgestellt, können die Schweißarbeiten beginnen. Die Brandwachen stellen sich so auf, dass die Mindest-Sicherheitsabstände zum Schweißer gewahrt sind und sie dennoch den kompletten Bereich im Blick behalten können. 

Die Brandposten sind auch dafür zuständig, aufzupassen, dass die Regularien für den Brandschutz beim Schweißen eingehalten werden – also z. B. die notwendigen Kühlmittel vorhanden sind, die Abstände zu Bauteilen in der Umgebung nicht unterschritten werden oder dass die Schweißer ihre vorgeschriebene Schutzausrüstung tragen.

Die Brandwache ist auch befugt, die Schweißarbeiten zu unterbrechen, falls sich eine ihrer Ansicht nach „brenzlige“ Situation entwickelt – beispielsweise durch gefährliche Ansammlung von Gasen in der Luft oder starken Funkenflug, dem zunächst erstmal nachgegangen werden muss. 

Kommt es zum Brandausbruch während der Schweißarbeiten, sind die Brandposten die ersten, die für die professionelle Brandbekämpfung sorgen müssen. Parallel obliegt es ihnen, die Feuerwehr zu alarmieren, falls der Entstehungsbrand nicht innerhalb kürzester Zeit in den Griff zu bekommen ist.

Und sie übernehmen in der Regel auch die Organisation einer geregelten Evakuierung des betroffenen Bereichs, falls Brand- oder Rauchentwicklung zu gefährlich für die Personen in dem jeweiligen Gebäude werden. Für all diese Aufgaben müssen die Brandwachen jedoch professionell ausgebildet sein.  

Nachbereitung der Brandwachdienste bei Heißarbeiten

Nach Beendigung der Schweißarbeiten muss die Brandwache noch die Nachbereitung durchführen. Das bedeutet einerseits, dass man für die Brandposten noch für längere Zeit vor Ort bleiben muss.

Dies dient dazu, das Risiko verzögerter Brandausbrüche abzudecken. Denn an Stellen, wo Schweißarbeiten stattgefunden haben, besteht noch für mehrere Stunden die Gefahr, dass durch die Hitzeentwicklung oder Funkenflug irgendwo ein versteckter Brandherd schwelt. Aus diesem Grund muss man den Arbeitsbereich teilweise bis zu 24 Stunden lang bewachen. Geschieht dies nicht und bricht ein Brand nach den Schweißarbeiten aus, riskiert das Unternehmen den Versicherungsschutz. 

Die Nachbereitung der Brandwachen bei Schweißarbeiten umfasst darüber hinaus auch eine Dokumentationspflicht. Der für die Brandwache zuständige Mitarbeiter hält darin fest, wer wann welche Tätigkeit im Brandschutz für die jeweiligen Heißarbeiten durchgeführt hat.

Ebenfalls wichtig ist, dass Zwischenfälle beim Schweißen aufgeschrieben werden – um später eventuelle Brandauslöser nachvollziehen zu können. Die Dokumentation ist nicht nur ein „Nice to Have“, sondern dient auch gegenüber Versicherungen als Nachweis, dass die feuergefährlichen Arbeiten fachgerecht abgesichert wurden. 

Brandwache-auf-Baustellen
Brandwache auf Baustellen

Wer führt die Brandwachen bei Schweißarbeiten durch?

Verantwortlich für die Organisation von Brandwachen beim Schweißen ist der Betrieb bzw. Baustellenverantwortliche, in dessen Auftrag die Heißarbeiten erfolgen. Doch durchgeführt werden dürfen solche Brandwachen nur von speziell ausgebildeten Fachkräften. Dies sind zertifizierte Brandschutzhelfer bzw. Brandschutzbeauftragte. Diese Ausbildung bekommt man durch eine spezielle Schulung. Idealerweise kommen Sicherheitskräfte mit entsprechender Weiterbildung für dieses Einsatzfeld zum Einsatz.

Warum braucht man Spezialkräfte für die Brandwachen beim Schweißen?

Wer eine Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzhelfer absolviert, bekommt das notwendige Fachwissen mit, das für solche Brandwachen benötigt wird. Denn es steht neben umfangreichen Infos zum Thema Brandlasten und deren fachgerechte Beseitigung auch der Umgang mit den verschiedenen Löschmitteln auf dem Schulungsprogramm. Das ist essentiell, denn Feuer ist nicht gleich Feuer – und ein ungeeignetes Löschmittel kann einen Entstehungsbrand sogar anfachen, statt ihn zu löschen. 

Brandschutzhelfer beherrschen neben diesen Grundlagen auch die Bedienung von Brandmeldeeinrichtungen und können sämtliche Kennzeichnungen an diesen Geräten und Bauteilen richtig „deuten“. 

Was ist mit den hauseigenen Brandschutzhelfern?

Wichtig zu wissen: Die meisten Institutionen und Betriebe in Deutschland müssen eigene Brandschutzhelfer in gesetzlich vorgeschriebener Zahl im Haus haben. Doch es ist keine gute Idee, diese Leute für die Brandwachen bei Schweißarbeiten heranzuziehen. Denn zum einen haben diese Mitarbeiter im jeweiligen Betrieb ja einen anderen wichtigen Job – und zum anderen dauern die Brandwachdienste beim Schweißen ja nicht nur die vergleichsweise kurze Zeit während der Arbeiten an – sondern müssen auch stundenlang danach aufrechterhalten werden.

Da manche Brandwachen bei Schweißarbeiten bis zu 24 Stunden dauern können, ist es für kaum einen Betrieb möglich, für solche Zeiträume andere Mitarbeiter freizuschaufeln. Zumal solche Einsätze ja in vielen Firmen regelmäßig stattfinden. 

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Brandwachen durch Sicherungsposten mit abdecken zu lassen, die sowieso im Unternehmen für die Arbeitssicherheit im Einsatz sind. Doch dabei ist Vorsicht angesagt: Die Sicherungsposten müssen nämlich in der Lage sein, neben dem Brandschutz auch sämtliche anderen Aspekte des Arbeitsschutzes abzudecken.

Da man bei Brandwachen für Schweißarbeiten jedoch die gesamte Aufmerksamkeit auf potenziellen Brandausbrüchen haben muss, ist es kaum möglich, nebenbei auch noch Aspekte wie Schutzausrüstung oder Verletzungsgefahren mit im Blick zu behalten. Daher kommen Brandwachen oft zusätzlich zu den Mitarbeitern für Sicherungsposten zum Einsatz. Hochwertige Sicherheitsdienste wie Aquila Security ermöglichen es jedoch, beide Dienstleistungen aus einer Hand zu buchen. 

Als Security-Unternehmen mit Full Service Portfolio deckt Aquila Security und Brandwachen auch Brandwachdienste aller Art zuverlässig und in zertifizierter Qualität ab. Auch Brandwachen bei Schweißarbeiten übernehmen wir jederzeit – in allen Branchen und in ganz Deutschland.