Erhöhte Security für Flüchtlingsheime: Reaktion auf gesellschaftliche Stimmungslage
Der Zulauf von Flüchtlingen nach Deutschland ist ununterbrochen auf hohem Niveau – und in vielen Kommunen geht der Platz zur Unterbringung der Zuwanderer aus. Daher werden notgedrungen ehemalige Schulgebäude umgewandelt zu Flüchtlingsunterkünften, wie aktuell in Warendorf angekündigt. Oder es werden freie Plätze in Hinterhöfen zugebaut, wie in Pankow geplant.
Auch die Umwidmung alter Hotels oder Büroflächen gehört zu den Maßnahmen, mit denen deutschlandweit Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden sollen. Und das in immer mehr abgelegenen, ländlichen und wenig bevölkerten Orten mit oftmals schlechter Anbindung.
Doch während die Zuwanderung steigt, sinkt die Zustimmung – und zwar in der Bevölkerung. Fast täglich kommt es in deutschen Groß- bis Kleinstädten zu teils hitzig geführten Protestveranstaltungen gegen den Aus- oder Aufbau von Flüchtlingsunterkünften oder Aufnahmeeinrichtungen.
Diese gesellschaftliche Stimmungslage stellt vor allem die Kommunen, aber auch private Betreiber von Flüchtlings- und Asylheimen auch sicherheitstechnisch vor große Herausforderungen. Professionelle Security ist deshalb heute in diesen Einrichtungen wichtiger denn je. Wir zeigen, worauf es aktuell bei der Sicherheitsplanung für Flüchtlingseinrichtungen ankommt.
Die Problemlage: Händeringende Suche nach Unterkünften
Überfüllte Aufnahmeeinrichtungen, Zwangszuweisungen an Kommunen: Die derzeitige Lage im Handling der Flüchtlingszuwanderung ist in vielen deutschen Gemeinden extrem prekär. Das größte Problem ist der fehlende Platz, also fehlende kurz- und langfristige Unterkünfte für die zahlreich eintreffenden Flüchtlinge.
Wenn selbst die örtliche Turnhalle keinen Schlafplatz mehr bietet, wird die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten immer verzweifelter – und jede mögliche Behausung in Erwägung gezogen. Weil die Flüchtlingseinrichtungen in Groß- und Mittelstädten schon seit Längerem an ihren Kapazitätsgrenzen sind, verlagert sich das Problem zunehmend in die Außenbereiche: In immer mehr kleinen Orten und sogar Dörfern ist man mit der Zuweisung von Flüchtlingskontingenten konfrontiert, für die es ad hoc keine Unterbringung gibt.
Da wird, wie beispielsweise in der bayerischen Gemeinde Sachsenkam im Münchner Speckgürtel, dann notgedrungen ein Teil des Rathauses zur Flüchtlingsunterkunft umgestaltet. Oder man zweckentfremdet bestehende Gebäude – vom Hotel bis zum Schulhaus – als temporäres Flüchtlingsheim.
Diese improvisierten „Flüchtlingseinrichtungen“ bringen allerdings ganz eigene Sicherheitsprobleme mit sich.
Angespannte Sicherheitslage in vielen Gemeinden
Sicherheitsprobleme in der aktuellen Gemengelage in Sachen Flüchtlingsunterkünfte resultieren zum einen in der wachsenden Ablehnung in breiten Teilen der Bevölkerung vor Ort gegen derartige improvisierte Einrichtungen und Zwangszuweisungen.
Zum anderen sind solche dezentralen Unterbringungseinrichtungen auch deutlich schwieriger zu schützen, als dies bei größeren Flüchtlingsheimen mit entsprechender baulicher Ausstattung der Fall ist.
Zu den erhöhten Sicherheitsrisiken gehören beispielsweise die Gefahr von Angriffen und Übergriffen auf die betroffenen Objekte. Daher müssen diese Objekte gegen äußere Gefahren besonders abgesichert werden. Hinzu kommen Sicherheitsrisiken im Innenbereich, beispielsweise durch Konflikte unter den Bewohnern.
Auch die Sicherheitsbedenken der Bürger sollten Kommunen durch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen adressieren – beispielsweise durch den Ausbau von City Streifen zur Absicherung bestimmter Gebiete wie Wohn- oder Parkanlagen.
Notwendige Sicherheitsmaßnahmen rund um Flüchtlingsunterkünfte
Generell gehören Flüchtlingsheime zu den anspruchsvollsten Einsatzfeldern für Security-Anbieter. Denn hier müssen zahlreiche unterschiedliche Gefahren durch vielfältige Sicherheitsdienstleistungen abgesichert werden – und das alles in einem emotional äußerst sensiblen Einsatzgebiet.
Die klassischen Sicherheitsmaßnahmen für Flüchtlingseinrichtungen müssen jedoch angesichts aktueller Entwicklungen noch erweitert und den geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Die dezentrale Flüchtlingsunterbringung in zahlreichen kleinen Kommunen erfordert ganz spezifische Sicherheitskonzepte.
Folgende Sicherheitsmaßnahmen sind für die dezentrale Flüchtlingsunterbringung wichtig:
- Eingangskontrollen / Empfangsdienste
- Sicherheitsstreifen auf dem Gelände
- Standwachen in den Einrichtungen
- Videoüberwachung
- Brandwachen
- City-Streifen
- Bewachte Transporte
- Absicherung bei Protestkundgebungen
Die Sicherheit in den Einrichtungen: Ordner und Brandwachen
Sicherheitsgefahren in Flüchtlingseinrichtungen sind derzeit vor allem durch Überfüllung verursacht. Wie beispielsweise in der Erstaufnahmeeinrichtung im thüringischen Suhl, wo in einer für maximal 800 Menschen ausgelegten Unterkunft aktuell rund 1.100 Flüchtlinge untergebracht sind. Das sorgt für wachsendes Konfliktpotenzial – und stellt vor allem in Sachen Brandschutz eine erhebliche Gefährdungslage dar.
Entsprechend muss in solch einem Umfeld mit einem gezielten Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen reagiert werden – also zum Beispiel mit dem Aufstellen zusätzlicher Brandwachen und dem Einsatz von mehr Sicherheitskräften für Patrouillen und Standwachen.
In den mit weniger Flüchtlingen belegten kleineren Einrichtungen der dezentralen Unterbringung – also in improvisierten Flüchtlingsheimen in deutschen Dörfern und Kleinstädten – sind die Gefahren im Inneren etwas geringer. Doch auch dort sollten die meist kommunalen Betreiber Spezialisten für die Wahrung von Ruhe und Ordnung vor Ort haben.
Videoüberwachung in Flüchtlingseinrichtungen mit engen Grenzen
Dem Einsatz von Überwachungskameras als Sicherheitsmaßnahme in der Security rund um Flüchtlingsunterkünfte sind enge Grenzen gesetzt.
Überwacht werden dürfen generell nur öffentliche Bereiche, in denen die Kameraüberwachung nicht im Widerspruch zu den Persönlichkeitsrechten einzelner Menschen steht. Bereiche wie einzelne Wohnungen oder Schlafräume dürfen ebenso wenig ins Visier der Überwachungstechnik genommen werden wie Wasch- und Umkleideräume sowie Sanitärbereiche.
Häufig zum Einsatz kommen Überwachungskameras aber im Außenbereich von Flüchtlings- und Asylbewerberheimen. Dabei ist lediglich zu beachten, dass die Kameras so eingestellt werden müssen, dass sie keine privaten Grundstücke aufnehmen.
City Streifen im Umfeld von Flüchtlingsheimen
Eine vermehrt benötigte Sicherheitsmaßnahme im Umfeld von Flüchtlingseinrichtungen sind Sicherheitspatrouillen, oft im Rahmen sogenannter City Streifen.
Dabei sind erfahrene Wachleute meist in Zweierteams unterwegs und decken ein bestimmtes Areal mit ihren Streifengängen zu Fuß ab. Dies erhöht das Sicherheitsgefühl im Umfeld und sorgt dafür, dass die Gefahr von Sicherheitsgefahren wie Vandalismus und Übergriffe deutlich eingedämmt wird.
Kommunen, in denen der auf Sicherheitsbedenken basierende Widerstand gegen Flüchtlingseinrichtungen von Seiten der örtlichen Bevölkerung besonders hoch ist, können mit dieser Maßnahme ein sichtbares Zeichen setzen: „Wir nehmen eure Bedenken ernst und sorgen aktiv für mehr Sicherheit!“
Security bei Protesten zum Thema Flüchtlingsunterbringung
In zahlreichen Gemeinden kommt es aktuell aufgrund der anhaltenden Zuwanderung und angespannten Unterbringungssituation vermehrt zu Protestveranstaltungen: Bürgerinitiativen, die den Bau oder die Umwidmung einer Flüchtlingsunterkunft verhindern wollen, ziehen durch die Städte – und kollidieren dabei oftmals mit Gegendemonstranten.
Auch hier ergeben sich zahlreiche Sicherheitsgefahren, weshalb solche Demonstrationen professionell abgesichert werden müssen. Zwar ist dies Aufgabe der Polizei und des örtlichen Ordnungsamtes – doch diese sind gerade im ländlichen Raum oft personell zu gering ausgestattet, um solche zusätzlichen Einsätze zu stemmen.
Deshalb kommen immer häufiger private Sicherheitsunternehmen im Auftrag der Kommunen unterstützend zum Einsatz, um die Sicherheit rund um Protestveranstaltungen zu gewährleisten.
Optimale Einsatzkräfte: Sicherheitskräfte mit interkulturellen Kompetenzen
Die Absicherung von Flüchtlingseinrichtungen ist aus mehreren Gründen eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. Speziell die Tatsache, dass die Bewohner der Einrichtungen Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen sind, erschwert die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen oftmals.
Um auch unter „erschwerten Bedingungen“ wirksame Security-Arbeit leisten zu können, sollte die Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen in diesen Einrichtungen deshalb möglichst in die Hände von Security-Personal gelegt werden, welches im Umgang mit verschiedenen Kulturen geschult ist.
Nur große, renommierte Sicherheitsfirmen halten solches speziell geschultes Sicherheitspersonal bereit. Die Mitarbeiter von Aquila Security beispielsweise, die für die Sicherheit in Flüchtlingseinrichtungen zum Einsatz kommen, bringen umfassende Erfahrungen sowie spezielle Weiterbildungen im Bereich interkultureller Kommunikation mit.
Dies verbessert die Kommunikation mit den Bewohnern von Flüchtlings- und Asylbewerbereinrichtungen erfahrungsgemäß deutlich und ist eine wichtige Voraussetzung für wirksame Security, speziell in der angespannten Sicherheitslage, in der sich viele dieser Einrichtungen aktuell befinden.
Security in Flüchtlingsheimen rund um die Uhr sicherstellen
Die zahlreichen Sicherheitsgefahren in Flüchtlingsheimen und deren Umfeld beschränken sich nicht auf den Tag. Im Gegenteil: Gerade nachts steigen Bedrohungen wie Brandanschläge auf Flüchtlingseinrichtungen oder auch Belästigungen und Übergriffe im Umfeld oder in den Einrichtungen. Dies muss bei der Planung der Security für die Flüchtlingseinrichtungen berücksichtigt werden. Für nächtliche Absicherung sorgen Nachtwachen im Wachschutz sowie Sicherheitspatrouillen.
Auch professionelle Brandwachen sollten rund um die Uhr vor Ort sein. Denn die Gefahren von Brandausbrüchen durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung sind zu allen Tages- und Nachtzeiten sehr hoch in solchen Einrichtungen. Durch professionelle Brandwachen ist sichergestellt, dass besonders bedrohte Bereiche aktiv überwacht werden – und im Brandfall schnell und souverän die notwendigen Gegenmaßnahmen getroffen werden.
Wenn es schnell gehen muss: Kurzfristige Security für Flüchtlingseinrichtungen
Die aktuellen Entwicklungen im Hinblick auf die Organisation der Zuwanderung überrollen viele Gemeinden regelrecht: Nach knapper Info durch das Landratsamt müssen sie oftmals binnen weniger Wochen die geforderten Unterkünfte auftreiben, bewohnbar machen und die Security planen. Dies stellt vor allem kleine Kommunen oft vor große Herausforderungen.
Aquila Security kann im Umfeld von 50 km um deutsche Großstädte für schnelle Entlastung bei der Security in Flüchtlingsunterkünften sorgen: Als starker, erfahrener Partner von Gemeinden und Kommunen können wir auch kurzfristig zuverlässiges Sicherheitspersonal für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen rund um Flüchtlingsheime zur Verfügung stellen.
Wir stehen Ihnen darüber hinaus auch bei der Planung und Organisation der Absicherung von Asyl-Unterkünften zur Seite und entwickeln passgenaue Sicherheitskonzepte.
Als Grundlage dafür sollte eine individuelle Gefährdungsbeurteilung angefertigt werden. So lässt sich genau feststellen, wo in einem bestimmten Ort die größten Sicherheitsrisiken im Rahmen der Flüchtlingsunterbringung bestehen – und man kann die Maßnahmen entsprechend punktgenau planen.